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Herzlich Willkommen

Bezaubernde Wintergedichte zeitgenössischer Autoren

Neuzeitliche Lyriker widmen sich dem Thema Winter und Weihnachten. Bezaubernde, stimmungsvolle Wintergedichte zeitgenössischer Autoren versprechen ein Lesevergnügen der besonderen Art.

Herzlichen Dank allen Autoren, die meine Gedichtesammlung zum Thema Winter und Weihnachten, mit ihren interessanten Werken bereichern.

Winterlandschaft
Foto: Rolf / pixelio.de

Mitwirkende Autoren von L - Z

Puderzuckermunkeln 

weihnacht 

Advent

Weihnachtsgänse  

Weihnachten

Weihnachtshoffnung

Heiligabend Allein 

Träumen 

Krippenspiel

Weihnachtswunsch

Der Lichterbaum

Helle Nächte?

Ein Licht

Der Winter

Pennerweihnacht 

Ersehnter Stern 

winter-impression

Kleines Leuchten ...

WG remastered 

zur weihnacht 

Heiligabend

Christmas-Shopping  

Mit jedem Lächeln

Müde Engel

Kleines Weihnachtsgedicht 

Weihnachtsbotschaft 

Weihnachtsmärchen

Zauberhafte Kälte

Weihnachstgeschichte

Weihenacht

Winteranfang

Weder Fisch noch Fleisch

Staade Weihnacht 

Winternacht 

Winter

Weihnachtsmelodie ...

Björn Lindt
Puderzuckermunkeln

Wie alle Jahre fallen Flocken nieder
vom grauen Himmel auf den kalten Grund
und hüllen sacht in’s Dauneneisgefieder
das schlafend Wintererweihnachtserdenrund.

Doch manchmal öffnen sich die Nelkenlider,
und lächelnd tut sich auf sein Zimtsternmund,
erwachen seine glühweintrunknen Glieder
zur licht- und duftbekränzten Weihnachtsstund

Und seine Mandarinenäuglein funkeln,
wenn seine Honigkuchenkinder singen,
so glücklich zu den Weihnachtsliedern schunkeln.

Bald neue Winterflocken es umringen,
das Erdenrund, mit weissen Daunenschwingen
- ein allerletztes Puderzuckermunkeln.

 

Björn Lindt
Die Weihnachtsgeschichte - remastered

Es war das Firmament am Dunkeln,
da kam ein heller Stern gefeuert,
es schien als wär er ferngesteuert.
Man war im Okzident am Munkeln:

"Ein Stern, der über Haine schwirrt.
Es schickt sich auf die Knie zu fallen!"
"Plant er uns auf das Vieh zu knallen?"
Das dachten Kuh- und Schweinehirt.

"Weil hier auch Frischgekalbte sind,
wär's  nicht sehr ökonomisch, Kain!"
"Seid still, ihr, s'ist nicht komisch, nein.
Der Stern schickt uns s'gesalbte Kind!

Den Weg ich hin zum Sterne fahr.
So bringt, ihr dilettanten Luschen,
mir Stifte zum Atlantentuschen .
Es wartet schon der ferne Star!"

So ging's zu dritt auf Reisen, lang,
man buchte, klar, bei Krippel-Tours,
und nahm sogleich im Tripel Kurs,
Doch murmelnd man im Leisen rang:

"Wie sehr missfällt die Dürre mir.
Es rötet das Ozon die Linsen.
Strapazen sind der Lohn. Die Zinsen,
die bringe ich als Myrrhe dir..."

"...und Grießbrei, kleiner Hosenkacker!"
"Auch ich hab dir 'ne holde Gabe.
Von Aldi was von Golde habe -
' nen tollen Aprikosenhacker!"

"Der Stall am End der Wege liegt,
im Schein des Sterns, der viergestaltet!
Dort hat die Huf' der Stier gefaltet.
Ein Kind dort im Gelege wiegt!"

"Das Kind ich beim Gestüt erhorch.
Seht her, da ist der Osterbengel!"
Doch gleich tat ein erboster Engel:
"Beim heiligen Verhüter Storch,

das wird doch erst zur These!" nuscheln.
"Denn, der mit diesem Bubenstengel,
ist fleckenlos als Stubenbengel!"
Man hörte sie" Genese!" tuscheln...

"Maria, nehmt den Rauch zu Eden,
denn sollt' euch sein Geschrei nachts wecken,
nimmt Myrrhe euch den Weihnachtsschrecken.
Doch manchmal hilft es auch zu reden!"

"Und Josef, nehmt den Hacker, ihr.
Ich ihn euch zum Gebrauche leih.
Er macht aus Kohl und Lauche Brei,
aus vielem noch vom Acker hier!"

"Du Kind, ohn' Kräfteschwund entbunden,
an meinem der Präsente nippe!"
Dann ging die prominente Sippe,
und ist im Dreierbund entschwunden.

Winter am See
Foto: Paul Gerhard / pixelio.de

Gerhard W. Meibers
zur weihnacht

im dom
an einer säule lehnend
versunken
in das reich der trompetenklänge

wohltuend
geborgen

dem göttlichen 
näher
dem göttlichen
in mir

Gerhard W. Meibers
weihnacht

einfach
die nacht
der begegnung weihen

einfach
da sein
miteinander

Rudi Müller
Weihnachtsgänse

Sie lüften die Flügel mit freudigem Flattern
und sausen im Laufschritt aus ihrem Verschlag.
Begrüßen den Morgen mit fröhlichem Schnattern -
ein Bild purer Freude am Spätsommertag.

Mitunter bewog es mich, kurz zu verweilen,
von diesem glückseligen Treiben ergötzt.
Und froh, ihre Freude mit ihnen zu teilen -
doch mir war die Freude mit Wehmut durchsetzt.

Ich wusste ja, was diese Gänse nicht wissen:
Am Schlachttag vor Weihnacht wird auch ihre Schar
in Fließbandmanier aus dem Leben gerissen
und endet im Bratrohr - gleichwie jedes Jahr.
 

 

Rudi Müller
Christmas-Shopping in New York

Ich trippel übers Gangway-Treppchen
zum Jet, der in die Staaten geht.
Der Flug war ein Last-Minute-Schnäppchen,
ich griff gleich zu - bin ja nicht blöd.

Bislang ging ich in London shoppen
- als Frau, die etwas auf sich hält -
doch dies Gebot war nicht zu toppen:
Berlin/New York für’n Taschengeld!

Nun freu ich mich bereits auf Macy’s,
dem Shoppping-Tempel Number One.
Beliebt bei Deutschen wie auch Ösi’s,
weil man da Denglisch plaudern kann.

Dort lockt ’ne mega X-Mas-Zone
mit angesagtem Christbaumschmuck,
von Rauschgoldengeln oben-ohne
bis Santa Claus als Donald Duck.

Auch Kerzen gibt’s, die farbig blinken
und nicht in lästiger Manier
nach Bienenwachs und Weihrauch stinken.
Kein abgefackter Kram wie hier!

Sodann flanier ich shoppend weiter
die East Side rauf zu Bloomingdale’s.
Gewiss kein Ziel für Hungerleider,
doch reizen Schnäppchenjagd und Sales.

Da warten High Heels, Jeans und Blusen,
so abgefahr’n wie nirgendwo:
BH’s mit Stars And Stripes am Busen
und Slips mit Santa Claus am Po.

Bleibt schließlich etwas Kleingeld über,
dann gönn ich mir als Happy End
’ne heiße Nacht im Disco-Fieber
mit optionalem One Night Stand.

~ ~ ~

Ach ja, ich weiß: Die arme Umwelt
nimmt’s übel, wenn man nur noch fliegt.
Doch lohnt sich’s, wenn man sich mal dumm stellt,
bevor den Flug ein andrer kriegt.

Christiane Mielck
Advent

Die Sterne in der eis’gen Nacht
strahlen in besond’rer Pracht,
so schön wie all der Kerzenschein.
Vorfreude lädt uns alle ein.

Es glitzern Gras und auch die Äste,
so als schmückte sich zum Feste
jedes Wesen hier im Land,
weil Gott uns seinen Sohn gesandt.

Weihnachtskarte für Kinder
Foto: angieconscious / pixelio.de

Christiane Mielck
Heiligabend

Sachte fallen die ersten Flocken,
bedecken die Erde mit glitzerndem Weiß.
Man hört die Engelchen frohlocken,
ihre Stimmen klingen gar lieblich und leis.

Kleine Wolken aus Kuchenduft
dringen aus so manchem Haus,
erfüllen die winterlich kalte Luft
mit Vorfreude auf den Weihnachtsschmaus.

Die Tannen, in hellem Festgewand,
wiegen sacht im Takt der Musik,
und ein Stern leuchtet über’s Land.
Alles spürt das ewige Glück.

Denn heute vor so vielen Jahren,
in einem Stall arm und verborgen,
hat es die ganze Welt erfahren:
Jesus Christus ist uns geboren.

Christina Telker
Ein Licht

Ein Licht erhellt die Winternacht, 
ein strahlend heller Schein 
Wie kann denn in so finstrer Nacht, 
so etwas möglich sein?

Ein Engel schwebt hoch überm Feld  
und bringt die frohe Kunde: 
"Gott hat euch seinen Sohn gesandt", 
so schallt es in die Runde.

Und alle kommen zu dem Kind, 
ob arm oder ob reich, 
denn vor dem Kind in Bethlehem, 
da sind sie alle gleich. 

 

Christina Telker
Winteranfang

Siehst du früh den Reif dort schimmern?
Kälte zieht jetzt übers Land,
wie ein märchenhaftes Glimmern,
das der Winter uns gesandt.

Häuser tragen weiße Mützen,
Stare schaun nach Futter aus.
Zugefroren sind die Pfützen,
schaut die Welt nicht prächtig aus

Glocken läuten in der Ferne,
sagen, dass bald Weihnacht ist.
Heimlichkeiten, Glitzersterne
das auch du recht froh bald bist.

Eiszapfen wie lange Nasen
hängen heut vom Dach herab.
Weißes glitzern auf dem Rasen,
erste Flocken fallen sacht.

Ewald Patz
HEILIGABEND ALLEIN

Durch die tief verschneiten Wälder
Schreitet er zur Abendstund`;
Es knirscht der Schnee bei jedem Schritte
Und der Mond strahlt hell und rund.

Heiligabend ist gekommen,
Doch sein Haus ist kahl und leer;
Ehefrau und Kinderlachen,
Alles das gibt es nicht mehr.

Einsam macht er seine Runde
Ziellos durch die Winternacht,
Und sieht nicht  das Licht des Mondes-
Nicht die gold`ne Sternenpracht.

Spät zu Hause angekommen,
Gönnt er sich ein Glas Likör-
Denkt an längst vergang`ne Zeiten
Und sein Herz ist ihm so schwer.

Stille Nacht erklingt ganz leise
Aus dem Radio wunderbar,
Dabei schließt er seine Augen
Und träumt wie es früher war.

 

Ewald Patz
KLEINES WEIHNACHTSGEDICHT

Eingefroren Seen und Flüsse-
Schneebedeckt sind Feld und Wald.
Schneidend weht der Wind aus Osten,
Draußen ist es bitterkalt.

In den kalten, klaren Nächten
Dringt von Himmel gold`ner Schein;
In die Herzen vieler Menschen
Zieht ganz langsam Frieden ein.

In den Fenstern - Lichterbögen,
Die erhellen Schnee und Nacht.
Weihnacht wie in alten Zeiten,
Wetter , wie dafür gemacht.

Langsam naht der Heil`ge Abend
Und es freut sich Groß und Klein,
Auf erfüllte Weihnachtswünsche,
Auf den Glanz - den Kerzenschein.

Mona Mulke
Weihnachten

Kinderstrahleaugen,
sie sehen mich an.
So wirst du sichtbar für mich,
in diesem Spiegel,
sehe ich
deinen Glanz,
dein Strahlen,
fühle deine Wärme.
Weihnachten,
fast hätte ich dich nicht gefunden
im Trubel dieser Zeit.

Mona Mulke
Mit jedem Lächeln

Mit jedem Lächeln,
das wir aussenden
und
mit jeder Kerze
die wir anzünden
erhellen wir die Welt.
Wenn die Welt erhellt ist,
kann die Dunkelheit
überwunden werden -
nicht nur an Weihnachten

Uwe Pfeiffer
Weihnachtsbotschaft

es wachsen Eisrosen an Fenstern
es tanzen Schneeflocken vom Himmel herab

der Himmel steht offen, es drängen sich Engel
und steigen die Schneeflockenleitern hinab

du hörst ihr Getuschel, das Rauschen der Kleider
wenn du nur ganz still bist, den Atem kurz hältst

du siehst ihre Schatten verhuschen an Fenstern
wenn du beim Erwachen aus Träumen sanft fällst

der Himmel steht offen, die Welt liegt im Warten
die Engel sie tragen die Botschaft dir zu

o freu dich o Menschlein und feier die Weihnacht
denn heute ist uns "wieder" der Heiland gebor'n!
 

 

Uwe Pfeiffer
Träumen

droben an den Himmelspforten
unter Sternen, siehst du's auch?
Hufabdrücke in den Wolken
wo der Himmel weist nach Norden

schau dort oben auf den Wolken
eilt da nicht ein Schlittenzug?
eilt er nicht hoch in den Norden
wo der Nordpol einsam polt

ja, ich glaub fest an die Mähren
die uns unsre Kindheit schenkt
liebe all die bunten Träume
die so oft wer "Unsinn" nennt

mit dir möchte ich über Wolken
tanzend Santas Spuren folgen
mit dir bunte Träume träumen
die so oft wer "Unsinn" nennt!

Vera Oelmann
Müde Engel

Selbst Engel können müde werden
von ihrer Arbeit hier auf Erden,
denn täglich wird es immer mehr .
Sie hasten, flitzen hin und her,
sie wachen, trösten und erscheinen,
sie warnen, helfen Groß und Kleinen,
sie retten, schlichten manchen Zank
und ernten dafür selten Dank.

Wen wundert's, dass bei all dem Tun
auch Engel ab und zu mal ruhn?
Sie ordnen sachte ihr Gefieder
und legen sich behutsam nieder,
nicht auf den Rücken, auf den Bauch !
Bei Engeln ist das so der Brauch,
weil andernfalls die Flügel drücken….
und das gibt Blasen dann am Rücken.

Du fragst, " Von wem werd' ich bewacht,
wenn Engel schlafen in der Nacht?, "
Sei unbesorgt, bei Engeldösung
kommt sofort 'ne Wachablösung !

Nicht nur zu Weihnachten,
sondern an jedem Tag des neuen Jahres
möge in den Ruhephasen Eures Schutzengels
eine stets zuverlässige Wachablösung bereitstehen.

Herzliche Grüße!

Weihnachtsdekoration Engel, Schlitten und Weihnachtskugeln
Foto: annca / pixabay

Vera Oelmann
Weihnachtshoffnung

Wieder tanzen Flockensterne
nieder aus des Himmels Ferne,
decken sanft die Erde zu.
Reif verzaubert kahle Zweige.
Wieder geht ein Jahr nur Neige,
die Natur legt sich zur Ruh.

Wieder frieren in den Gassen
Menschenkinder, die verlassen,
obdachlos und ohne Brot.
Wieder geben milde Hände
für die Armen eine Spende,
um zu lindern größte Not.

Wieder geht in manchem Haus
nun die Schwermut ein und aus,
weil das Liebste musste gehen.
Wieder zeigt uns die Natur,
alles ist ein Wandel nur
und es gibt ein Auferstehn.

Wieder denken wir zurück
an der eignen Kindheit Glück
am geschmückten Tannenbaum.
Es erklingen alte Lieder,
was vergangen war, kehrt wieder
und steht unsichtbar im Raum.

Wieder schlummern leise, leise
Keim und Wurzel unterm Eise,
sammeln Kraft für neues Leben.
Wieder scheint die Welt verloren.
Wieder wird das Kind geboren,
um uns neuen Mut zu geben.

Wieder tönen tausend Glocken,
mahnen, warnen und frohlocken:
„Haltet Frieden auf der Erde!“
Wieder schimmern tausend Kerzen
und die Hoffnung keimt im Herzen,
dass es endlich Friede werde.

Stefan Pölt
Krippenspiel

Wie jedes Jahr zur Weihnachtszeit,
das ist schon lange Tradition,
holt Papa voll Behutsamkeit
vom Keller einen Schuhkarton.

Der Christbaum steht, derSchmuck ist dran,
der Tannennadelduft vertraut.
Akribisch hat er nebenan
die Weihnachtskrippe aufgebaut.

Ganz friedlich schläft das Jesulein
in seiner Krippe auf dem Stroh.
Maria kniet im Kerzenschein
ganz dicht dabei und lächelt froh.

Der Papa hat ein kleines Kind
und das ist ziemlich aufgeweckt.
Bald hat der kleine Wirbelwind
das neue Spiel für sich entdeckt.

Und weil ihm das so gut gefällt,
hat Sohnemann ganz ungeniert
die ganze Spielzeug-Ritter-Welt
in Papas Krippe integriert.

Vorbei ist's mit Besinnlichkeit,
flugs ist ein großer Kampf entfacht.
Das Spielfeld streckt sich mächtig weit
und mittendrin tobt eine Schlacht.

Auf Pferd, Kamel und Elefant
da schwingen sich jetzt allez hopp
drei Ritter wahrlich elegant
und ab geht es im Schweinsgalopp.

Die Weisen aus dem Morgenland
ziehn mit den Rittern in die Kampf.
Sie sind als erste vorgerannt
und stehen voll im Pulverdampf.

Der schwarze Jedi–Ritter zielt
auf Feinde mit dem Laserschwert,
wobei er Babysitter spielt
fürs Jesukind, das lauthals plärrt.

Ein echter Kämpfer vor dem Herrn
macht Kleinholz und die Menge johlt,
als er mit seinem Morgenstern
den Abendstern vom Himmel holt.

Was so nicht in der Bibel steht:
Der Stern von Bethlehem erlosch,
weil ihn mit seinem Kampfgerät
ein Ritter einst vom Himmel drosch!

Der Papa sieht's, doch schimpft ernicht,
weil grade in der Weihnachtszeit
man einem lieben, kleinen Wicht
fast jede Missetat verzeiht.

Stefan Pölt
Ein Weihnachtsmärchen

Letzten Sonntag, kurz nach vier,
klingelt ein total verschneiter
Weihnachtsmann an unsrer Tür:
"Schnell, dein Wunsch – ich mussgleich weiter!"

"Einen? Hhmm, was wünsch ich mir?
Gib mir Zeit, um nachzudenken."
"Gut, den Wunsch erfüll ich dir –
reichlich Zeit will ich dir schenken".

"Hey, so war das nicht gemeint!"
ruf ich geistesgegenwärtig.
Doch da ist er, wie es scheint,
längst ums Eck und mit mir fertig.

Bald ist meine Wut verraucht –
dieser Wunsch hat auch was Gutes.
Zeit ist etwas, das man braucht.
Werde wieder frohen Mutes.

Mache nur, was mir gefällt,
lasse mich von keinem treiben.
Hab ja alle Zeit der Welt,
selbst zum WeihnachtskartenSchreiben.

Auch, wenn dies ein Märchen war
und trotz schlechter Wirtschaftslage,
wünsche ich wie jedesJahr
sorgenfreie Weihnachtstage!

-

 

Reh im Schnee
Foto: Unsplash / pixabay.com

Uschi Pohl
Zauberhafte Kälte

der Morgen brachte Kälte
und Nebel stieg hinauf
der See begann zu dampfen
er sah wie kochend aus

als Wintersonne linste
auf dieses Phänomen
erschien ein warmer Bronzeton
ließ Zauber mir gescheh´n

Eisblume
Foto: Jetti Kuhlemann / pixelio.de

Uschi Pohl
Weihnachtswunsch

wenn leis´ die Flocken fallen
ein Weiß die Welt einhüllt
und Kerzen flackernd wärmen
ein Strahlen Augen füllt
ist´s wieder mal soweit
es naht die Weihnachtszeit

wenn Türchen Zahlen tragen
dahinter süßer Traum
und Tanne Duft verbreitet
geschmückt so mancher Raum
dann ist sie nicht mehr weit
die schöne Weihnachtszeit

wenn Menschen Freude bringen
sich Herz zu Herz gesellt
und Kinderseelen leuchten
ein Wort die Welt erhellt
wünsch´ ich, dass es so bliebe
denn Weihnachten ist Liebe

Jürgen Rehm
Der Lichterbaum

Der Weihnachtsbaum, ob Tanne, Fichte,
er strahlt im Glanze seiner Lichte
im weihnachtlich geschmückten Raum
als ein schöner Lichterbaum.

Doch bald beginnt, was wir so scheuen,
er ganz fürchterlich zu streuen,
und der Baum, der vorher dichter,
wird allmählich immer lichter.

Schließlich ist, man glaubt es kaum,
der Lichterbaum ein lichter Baum.

Jürgen Rehm
Weihnachtsgeschichte

Als auf dem Feld die Hirten waren
mit krausen und verwirrten Haaren,
tat dort, wo diese Sieben lagen,
ein Engel zu den Lieben sagen,
ein Kind sei in der Nacht geworden:
Auf, laufet, aufgewacht, gen Norden!

Als sie dann diesen Stall so fanden,
wo sie in diesem Fall so standen
gar staunend mit verkrauster Lippe
vor dieses Kinds verlauster Krippe,
da wünschten sie dem Werk bei Nacht
doch eine frohe Bergweihnacht.

Holger Schleip
Helle Nächte?

Lichter kann ich viele sehen;
dunkle Nächte? - lang ist´s her!
Müssen neu wir heut´ verstehen
Sinn des Lichtes Wiederkehr?

Jene Lichter, die erhellen,
einstmals dunkle Winternacht,
all die vielen bunten grellen:
Menschen haben sie gemacht.

Allerhand Wünsche erfüllt unser Schauen
in Lichter, die Menschen sich selber erdacht;
tiefer doch reicht unser sehnend Vertrauen
ins ewige Licht einer göttlichen Macht.

Holger Schleip
Weihenacht

Flammen, die wir um uns sehen,
heut in dunkler heil´ger Nacht
künden uns ein Auferstehen
ewig junger Lebenspracht.

Flammen, die wir in uns spüren,
weisen uns den Weg der Pflicht:
Ja, wir woll´n das Feuer schüren,
strahlen soll das neue Licht.

Bernd Thier
Weder Fisch noch Fleisch

Verhangen ist der Himmel
und die Luft schwimmt milchig.

Die weiße Pracht wässriger Flocken
taumelt im zähen Fluss
der trüben Luft.

Das Dunkle wächst
und schluckt das Graue.

Der Wind
hängt in schwarzen Zweigen
fast kahler Bäume.

Die Natur friert,
man hat ihr den Mantel gestohlen.

Sonnenuntergang im Winter
Foto: grotslag / pixabay.com

Bernd Thier
Der Winter

Es ist frostig.
Hart gewordener Schnee
überzieht die Landschaft
mit seiner harschen Decke.

Auf glitzerndem Eis
ist der eisige Ostwind
mit der Schneisenbildung
des Schneestaubes beschäftigt.

Flinke Beine mit schnellen Füßen
schlindern oder ziehen mit Schlittschuhen
weite Kreise auf der Eisdecke.

Ein freudiges Lachen ertönt vom Eis,
denn die vor der Kälte geflohene Wärme
ist für einige Augenblicke
zurück in die Körper gekehrt.

Aber in den kommenden Tagen
da wird die Kälte wachsen
und ihre jetzige Umarmung
wird zu einer Umklammerung.

Denn noch regiert der Winter
und zeigt seine Macht,
bevor die Sonne am Tage
dann wieder länger lacht.

Doch bevor das Eis vergeht,
werden noch viele
prächtige weiße Flocken
sich sanft auf glatter Bahn setzen,
um die bleichen Nächte zu erhellen.

Paul Rudolf Uhl
Pennerweihnacht

Einsam sind die Gassen heute!
Tief verschneit – Laternenschein…
Man sieht kaum mal ein paar Leute:
Bin hier mutterseel´n allein!

Möcht´ so gerne mit euch feiern,
in der warmen Stube drin …
Meine Beine sind so bleiern,
mühsam schlepp ich mich so hin:

Kenn´ im Brückenbogen einen
Hohlraum! Und im Pappkarton
biwakier´ ich… Freunde meinen,
ich hätt´s gut! – Wer kann das schon?

Weihnacht kann mir nicht viel geben:
Rheuma plagt mich und  die Gicht!
Bin schon froh, zu  überleben,
mehr erhoffe ich mir nicht…

Paul Rudolf Uhl
Staade  Weihnacht 

Drawi  wirds  iatzt  im  Dezemba:
Weihnachtn  steht  vor  da  Tür !
Olle hetzn, kaffn Gschenga,
koana  hat  für´s  Fest  a  Gspür...

Schenk´s de Kinder  statt de deian
Sachn  mehra  Zeit ! Loust´s  zua!
Habt´s es  liab! – Duads staadle feiern!
Krach gibt ja doch eh scho´ gnua...

Und - vergesst´s ned, dro zum denga,
dass ma  „Stille Nacht“  heit singt!
Wichtig is ned, sich wos  z´schenga,
sondern, dass ´s  für´s  Gfui  wos bringt...

D´Stimmung muaß vo innen kemma...
Religiös? -  Brauchst gar ned se`...
Lass dir Zfriedenheit ned nemma,
horch a wegal in d´ nei…

Dann  erst  hörst  de staadn Liader,
de de Engal singa heit…
Denk dro: Olle samma Brüada!
`S  i´ da Sinn der Weihnachtszeit!...

Edeltrud Wisser
Ersehnter Stern

Das Weihnachtslicht ist nicht mehr fern
wir harren dem ersehnten Stern
und sprechen leise ein Gebet
das tief in vielen Herzen steht:

Komm auf die Welt, Herr Jesus Christ,
der du uns Freund und Helfer bist;
und sende deinen hellen Schein,
in die Verfinsterung hinein!

Lass wachsen aus dem Erdenkühl,
ein selbstlos, gütiges Gefühl;
damit der  Mensch, der müd und matt,
ausreichend Hoffnungsnahrung hat.

Nimm dich der Friedensseufzer an,
das die Erlösung greifen kann,
und hin zu einem Bunde führt,
der stets von Liebe wird regiert!

Edeltrud Wisser
Winternacht

Durch aufgewühlte Wolkenkissen
beißt sich die kalte Winternacht
ihr Atem bläst Kristallkulissen
verhüllt den Raum mit starrer Pracht

der Mond lugt aus des Himmels Türe
sein Silberring, er hinterlässt
im gleißen zarte Perlenschnüre
sie schmiegen sich ans Baumgeäst

das Wasserbett ist glanzversiegelt
trägt eine Fröstelhaut aus Eis 
auf der das Sternenmeer sich spiegelt
ergreifend wird die Schöpfung leis  

Inge Wrobel 2007
Winter

Die schwarzen Vögel kommen immer näher,
umkreisen mich in meiner stillen Kammer,
in die ich flüchtete vor Tagesjammer,
der dennoch klebt an meinen Fersen. Zäher,

als bisher ich vermeinte, ihn zu spüren.
Schon weiten sich die Nächte. Ohn’ Erbarmen
entzieh’n sie mir den Trost aus Morpheus’ Armen.
Ich weiß nicht, ob in Tag, in Nacht sie führen.

Und diese Vögel lauern gegenüber.
Es scheinen täglich ihrer mehr zu werden.
Sie krächzen, schreien all ihre Beschwerden.

Ich schließ die Fensterläden und die Sinne,
bevor ich selber glaube, dass ich spinne.
Ich wünsch’, der Winter wäre schon vorüber.

Inge Wrobel 2006
winter-impression

wintersonne lacht
keck mir ins Gesicht
glaubt
mich verführen zu können
nach draußen zu locken

vor blauem himmel zieht
lautlos
ein schlanker silbervogel
einen langen weißen schweif
hinter sich her
der sich am ende aufplustert
zerfällt

nein ich werde nicht folgen
denn bedrohlich glitzert
einem riesigen diamanten gleich
ein eisiger dolch
vom dache vor mir.

Traudel Zölffel
Kleines Leuchten, leises Strahlen

Eine winzig, wirklich kleine
Lichterkette, dein' und meine,
schön verzierend eine Eibe,
sich verdoppelt in der Scheibe.

Immer in den Dämmerstunden,
wenn Vögel ihren Platz gefunden,
leuchtet am Terrassenrand
dieses schöne Lichterband.

Kleines Leuchten, leises Strahlen,
lassen uns die Träume malen,
die sich finden in der Zeit,
schon in dieser Kleinigkeit.

Traudel Zölffel
Weihnachtsmelodie des Windes

Hast du mal dem Wind gelauscht
Und die Melodie erkannt
Spielt heut pianissimo
Mit gekonnter Meisterhand.

Zupft an Gräsern und an Zweigen
Raschelt in dem Lorbeerstrauch
Sei ganz still, es klingt nach Weihnacht
Und nach altem, guten Brauch.

Plötzlich kommt dann ein Crescendo
Als er durch die Tanne fährt
Es entflammen viele Kerzen
Und kein Ton bleibt unversehrt.

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